Orgelrenovierung St.Severinus Wenden
KlangWende(n)

Die Geschichte...

Nach dem Bau der neuen Kirche in den Jahren 1750-1752 wurde der Orgelbauer
Bartholomäus Boos aus Koblenz mit dem Neubau einer Orgel für die Pfarrkirche
beauftragt. Das heute noch erhaltene Prospekt (das Gehäuse) der Orgel wurde
vom Schreiner Ferdinand Stracke aus Ottfingen angefertigt und ist damit
historisch. Eine tragische Begebenheit zum Orgelbau war, dass Bartholomäus Boos während
der Arbeiten in der Kirche am 22. August 1755 von der Leiter stürzte und starb.
Daraufhin wurde er unter der Orgelbühne der neuen Kirche begraben.
Sein Sohn Joseph Boos konnte die Arbeiten aber vollenden, so dass das
zweimanualige Werk mit 23 Registern noch 1755 eingeweiht wurde.

Bild Spieltisch
Bild Hintergrund Hauptwerk

Etwa ab dem Jahr 1837 befand sich die Orgel laut diversen eingeholten
Gutachten in einem schlechten Zustand, an dem auch eine Reparatur 1846
wenig änderte. 1903 erfolgte ein Neubau mit pneumatischer Traktur im alten
Gehäuse durch die Fa. Feith aus Paderborn. Mit dem Neubau der Orgel durch
die Firma Breil (Dorsten) 1975 ist das Orgelwerk in den heutigen Zustand
versetzt worden – wiederum im alten Prospekt von 1755. Auch hierbei fanden
von den alten Orgeln viele Pfeifen Wiederverwendung. Die Wendener Orgel hat
damit eine sehr wechselvolle Geschichte und ist ein besonderes Unikat. Nicht nur
aufgrund des historischen und besonders wertvollen Prospekts sondern auch
dadurch, dass sie einzig für den architektonischen Raum der Wendener Kirche
konzipiert und erbaut worden ist. Sie besitzt damit eine einzigartige klangliche
Prägung, die unverwechselbar ist und infolgedessen auch identitätsstiftende
Wirkung für den Zuhörer hat. Durch den Klang unserer Orgel können wir die
lange Geschichte des Kirchraums einatmen, erlebbar machen und verstehen.

Die Orgel besteht aus

  • 26 klingenden Registern und 3 Koppeln
  • 2 vorgesehenen Registern (Windlade vorhanden,
    nur die Pfeifen fehlen, daher nicht klingend)
  • 1 Temulant (vakant)

und hat dabei die folgende Disposition (Verteilung der Register):


Hauptwerk

01. Bordun 16'
02. Prinzipal 8'
03. Gamba 8'
04. Gedackt 8'
05. Oktave 4'
06. Hohlflöte 4'
07. Nasat 2 2/3 (vakant)
08. Waldflöte 2'
09. Kornett 3-4 fach
10. Mixtur 4-6 fach
11. Trompete 8'

Unterwerk

12. Lieblich Gedackt 8'
13. Trichterflöte 8'
14. Prinzipal 4'
15. Rohrflöte 4'
16. Oktave 2'
17. Terz 1 3/5'
18. Quinte 1 1/3'
19. Scharff 4 fach
20. Oboe 8' (vakant)
21. Krummhorn 8'


Pedalwerk

22. Prinzipal 16'
23. Subbass 16'
24. Oktavbass 8'
25. Pommer 8'
26. Choralbass 4'
27. Mixtur 4 fach
28. Posaune 16'